Nacktszene in "House of the Dragon": Ist der Penis echt oder nicht?

Aemond-Darsteller Ewan Mitchell zieht sich in der neuen Folge "House of the Dragon" komplett aus.

"It's not Porn, it's HBO" – dieses Meme verbreitete sich in den 2010er-Jahren, es spielte an auf die vielen Nackt- und Sexszenen in Serien des US-amerikanischen Premiumsenders HBO. Gemeint war mit dem Spruch vor allem eine Serie: "Game of Thrones".

Die ultrapopuläre Fantasy-Serie machte Brüste und Penisse im gehobenen Unterhaltungsprogramm sozusagen salonfähig. Die Prequel-Geschichte "House of the Dragon" verfolgt diese Tradition ebenfalls, allerdings selten in der Heftigkeit, wie sie sich in der dritten Folge der zweiten Staffel darstellt.

Große Orgie in "House of the Dragon" Staffel zwei

In der Episode mit dem Titel "Die brennende Mühle" reagiert sich der neue König Aegon (Tom Glynn-Carney) in Westeros in einem Bordell ab. Er wurde gerade von seinem Vorhaben abgebracht, als Anführer in den Krieg zu ziehen.

Geradezu genüsslich schlachtet die Episoden-Regisseurin Geeta Vasant Patel das Treiben in dem Bordell aus – mit allen Details. So sind verschiedene Sexarbeiter:innen beim Verrichten ihres Dienstes zu sehen.

In der wohl härtesten Einstellung streift die Kamera sekundenlang über eine Oralsex-Szene. "It's not Porn, it's HBO" – selten war der Spruch wahrer, allerdings gibt es einen großen Unterschied zu Hardcore-Pornografie.

Echter Penis in "House of the Dragon"-Sexszene?

In der Oralsex-Szene ist ein erigiertes männliches Glied zu sehen. Allerdings handelte es sich dabei um eine Prothese, wie die "Bild" sich aus Produktionskreisen bestätigen ließ. In einer kurz darauf folgenden Sequenz verzichtete die Serie allerdings auf künstliche Genitalien.

In dem Bordell trifft Aegon eher zufällig auf seinen Bruder Aemond. Er überrascht ihn in einem sensiblen Moment: Zusammengekauert schmiegt sich der einäugige Krieger an seine Lieblingsprostituierte. Gekränkt und gedemütigt flüchtet Aemond aus dem Separee.

Darsteller Ewan Mitchell präsentierte sich in diesem Moment tatsächlich vollkommen nackt.

Ewan Mitchell bestand auf Nacktszene

Es macht nicht immer den Eindruck, aber Nacktszenen werden auch in "House of the Dragon" sensibel geplant und mit den Darsteller:innen abgesprochen. Intimitätskoordinator:innen sorgen für zusätzliche Sicherheit an den Sets. Niemand soll zu Nackt- oder Sexszenen gezwungen werden. Zur Not kommen Doubles oder eben Prothesen zum Einsatz.

Über die Nacktszene von Aemond sagte Regisseurin Geeta Vasant Patel in einem Interview mit "Variety":

"Als ich zu Beginn mit ihm [Ewan Mitchell] über die Nacktszene sprach, sagte ich zu ihm: 'Lass uns einfach die Geschichte durchgehen. Wenn du dich nicht wohl dabei fühlst, nackt zu sein, dann wirst du auch nicht nackt sein.'"

In diesem Fall bestand zwischen Regisseurin und Darsteller aber ein sofortiges Einverständnis: "Ewan kannte seine Rolle so gut, dass ich ihm zuhörte und ihm folgte, als wir jede Sequenz dieser Folge durchgingen."

Meldung

Der Schauspieler erkannte die absolute Notwendigkeit seiner Nacktheit in der Szene. Denn die Figur Aemond betont sich nach außen als harter, kühler und unnachgiebiger Charakter, trägt diese Attitüde aber nur als Rüstung, um seine Verletzlichkeit zu kaschieren.

Ewan Mitchell habe daher zu seiner Regisseurin gesagt: "Ich möchte in diesem Moment völlig nackt sein. Das ist wichtig für mich, denn so ist meine Figur nun mal. Das ist, was er tun würde."