Paukenschlag in Mönchengladbach: Blitz-Abschied von Schmadtke

By Hendrik Gag

Vor der vergangenen Saison wechselte Nils Schmadtke vom VfL Wolfsburg zu Borussia Mönchengladbach. Als sportlicher Leiter sollte der 35-Jährige Geschäftsführer Roland Virkus zur Seite stehen. Der Bild zufolge war jedoch nicht immer klar, was genau Schmadtkes Aufgabenbereich ist. Mit Chef-Scout Steffen Korell soll es einen Streit darüber gegeben haben, wer für die Kaderplanung zuständig ist.

Die Unklarheiten werden nun Konsequenzen haben: Wie die Fohlen bestätigten, haben sich beide Seiten auf eine einvernehmliche Trennung geeinigt. "Wir haben uns nach der Saison zusammengesetzt und sind nach intensiven Gesprächen gemeinsam zu dem Schluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir gehen aber im Guten auseinander", so Roland Virkus.

"Ich war nun schon zum dritten Mal bei Borussia und möchte keine dieser Erfahrungen missen. Unter dem Strich muss man aber festhalten, dass es in dieser Konstellation für beide Seiten nicht zu 100 Prozent gepasst hat. Daher ist eine Trennung die beste Entscheidung für alle", gab Schmadtke bekannt.

Ein Teil von Schmadtkes Aufgaben wird fortan von David Zibung übernommen, der als Sportkoordinator Lizenz zur Borussia stößt. Zibung war zuletzt als Sportkoordinator beim FC Luzern tätig.

Gladbach hofft auf Trendwende

Trotz aller Ungereimtheiten kommt die Entscheidung überraschend, Schmadtke da erst nach der Saison gegenüber der Bild betont hatte, seinen Vertrag erfüllen und den Verein beim Umbruch unterstützen zu wollen. Die Fohlen hatten die vergangene Spielzeit auf einem enttäuschenden 14. Platz beendet. Gerade einmal 34 Punkte holte die Mannschaft von Gerardo Seoane, die wenigsten seit der Saison 2008/09 und sogar weniger als 2010/11, als sich der Verein nur über die Relegation im deutschen Oberhaus halten konnte.

Die Kehrtwende muss nun ohne Schmadtke gelingen. Die Bild spekuliert über eine Rückkehr Schmadtkes nach Wolfsburg. Dort wird seit April ein Nachfolger für Marcel Schäfer gesucht, der damals vom Geschäftsführer-Amt entbunden wurde, weil sich sein Wechsel zu Ligakonkurrent RB Leipzig andeutete.


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