Europas Antwort auf Paypal: So funktioniert der Bezahldienst Wero

Paypal-Konkurrent Wero soll Echtzeit-Zahlungen via Smartphone ermöglichen.

Paypal gehört heutzutage für Millionen Menschen zum Alltag. Den Bezahldienst finden viele praktischer als Banküberweisungen. Bisher stand der Dienst außer Konkurrenz, bis auf vereinzelte Ausnahmen, die jedoch auch deutlich weniger Resonanz bekamen. Jetzt ist die Paypal-Alternative Wero gestartet.

Das Besondere dabei: Hinter Wero steckt die European Payments Initiative (EPI), ein Zusammenschluss mehrerer Zahlungsdienstleister und Banker aus sieben Ländern. Mit dabei sind etwa die Deutsche Bank und die Sparkassen Finanzgruppe.

Paypal-Konkurrent Wero: Geld verschicken ohne IBAN

Privatkund:innen können mit Wero ohne 22-stellige-IBAN Geld verschicken.Nötig dafür ist lediglich die Handynummer oder die E-Mail-Adresse. Die Verantwortlichen sprechen von Echtzeit-Überweisungen. Das Geld soll also binnen Sekunden von einem Konto zum nächsten wandern.

Eine extra App ist dafür nicht nötig, es reichen die Banken-Apps. Zwingend notwendig ist hingegen ein Online-Banking-Account. Sind die Voraussetzungen erfüllt, können Kund:innen etwa via Sparkassen-App "Geld in Echtzeit" senden. Wer zuvor seine Handynummer angegeben hat, kann diese anschließend nutzen.

Wichtig: Wero kann die Zahlungen nur mit Giro-Konten verknüpfen, Kreditkarten sind ausgenommen.

Bisher ist Wero allerdings noch nicht bei allen EPI-Mitgliedern verfügbar. Zum Auftakt ermöglicht zwar der überwiegende Teil der Sparkassen, Raiffeisen und Volksbanken Deutschland mobile Zahlungen von einem Handy auf das andere. Die Deutsche Bank, Postbank und ING jedoch nicht. Das soll sich jedoch noch in diesem Jahr ändern.

Die Postbank ist beim Bezahldienst Wero erstmal nicht dabei.

Wero: Auch ein Konkurrent für Apple Pay und Mastercard

Ferner sind Transaktionen erstmal nur zwischen Privatpersonen möglich. Aber, so schreibt es unter anderem die "Tagesschau", ab 2025 sollen Nutzer:innen mit Wero online und im Einzelhandel bezahlen können.

Es ist tatsächlich erklärtes Ziel der EPI-Gruppe, gegen Paypal zu konkurrieren. Da hört es aber nicht auf. Auch US-Finanzkonzern Mastercard, Apple Pay und Google Pay hat die Gruppe im Visier. Als Vorbild dient dabei Twint, eine Smartphone-Bezahllösung aus der Schweiz.

Gegenüber der "tagesschau" sagte Joachim Schmalzl, dass Wero die Abhängigkeit von außereuropäischen Zahlungsanbietern beenden werde. Schmalzl ist Vorstand im Sparkassenverband DSGV und Aufsichtsratsvorsitzender von EPI.

Jedoch ist noch unklar, wie stark der neue Konkurrenz-Dienst wirklich ist. Bisher fehlen noch einige Partner. Jüngere Banken, etwa die N26, sind wiederum überhaupt nicht dabei. Zusätzlich dürfte es noch Zeit brauchen, bis sich Nutzer:innen an den neuen Dienst gewöhnen.

Meldung

Wero sei ein langfristiges Projekt, das einige Zeit brauchen werde, um sich im Markt zu etablieren, sagte daher auch Sparkassen-Sprecher Thomas Riecker gegenüber dem Technikportal "golem".