By Lennart Sörnsen
Mit den Spielen Deutschland - Spanien und Portugal - Frankreich beginnt am Freitagabend das Viertelfinale der Europameisterschaft. Am Samstag trifft mit England ein weiterer Favorit auf den Titelverteidiger-Besieger Schweiz.
Auf dem Papier sollten die Engländer mit ihrer Milliarden-Truppe als klarer Favorit in das Duell gehen, doch der bisherige Turnierverlauf lässt daran zumindest Zweifel aufkommen. Die Engländer konnten bisher nur selten überzeugen, quälten sich mit nur einem knappen Sieg gegen Serbien durch die eigentlich leichte Gruppe, hatten am Ende der Gruppenphase den zweitniedrigsten xG-Wert, nur die Schotten konnten sich noch weniger erwartete Tore erspielen. Im Achtelfinale musste die wertvollste Mannschaft des Turniers (nach Marktwerten bei Transfermarkt) erst recht richtig zittern. Gegen die Slowakei geriet das Team von Gareth Southgate früh in Rückstand und konnte bis in die Schlussphase kaum für Torgefahr sorgen. Erst ein genialer Moment von Superstar Jude Bellingham brachte in der letzten Minute der Nachspielzeit per Fallrückzieher den überlebenswichtigen Ausgleich. Bayerns Harry Kane erzielte in der Verlängerung den entscheidenden Siegtreffer. England brauchte viel Glück, um überhaupt im Turnier zu bleiben.
Ganz anders die Schweiz. Die Eidgenossen hatten keine leichte Gruppe erwischt. Gegen Gastgeber Deutschland, im Vorfeld stark eingeschätzte Ungarn und Schottland holte das Team um Kapitän Granit Xhaka immerhin fünf Punkte und stand im letzten Gruppenspiel sogar kurz vor dem Gruppensieg. Im Achtelfinale wussten die Schweizer dann richtig zu überzeugen. Im Duell mit Italien ließen sie dem Titelverteidiger keine Chance und siegten verdient mit 2:0. Diese beeindruckende Leistung lässt die Schweiz hoffen, erstmals das Halbfinale eines großen Turniers zu erreichen.
Der direkte Vergleich der beiden Teams spricht jedenfalls klar für die Engländer. Von den bisherigen 15 Aufeinandertreffen konnte die Schweiz nur eines für sich entscheiden, zehn Spiele gingen an die Three Lions. Das letzte Duell, ein Freundschaftsspiel, fand im März 2022 statt und wurde von England knapp mit 2:1 gewonnen.
England bei der KI klar vorne
Auch für die KI sind die Engländer klarer Favorit auf den Einzug ins Halbfinale. Der Opta-Supercomputer, der jedes Spiel 10.000 Mal durchrechnet, kommt zu dem Ergebnis, dass England mit einer Wahrscheinlichkeit von 44,6 Prozent gewinnt, während der Schweiz mit 26,5 Prozent bestenfalls Außenseiterchancen eingeräumt werden. Ein Unentschieden nach 90 Minuten ergibt sich in 28,9 Prozent der Berechnungen. ChatGPT, der wohl bekannteste Chatbot der Welt, sieht die Partie noch klarer und setzt zu 60 Prozent auf die Engländer, die Schweiz kommt nur auf 20 Prozent, die Chance auf ein Unentschieden wird hier ebenfalls bei 20 Prozent gesehen.
90min-Prognose England vs Schweiz
Entgegen der künstlichen Intelligenz und den bisherigen Begegnungen tippt die 90min-Redaktion auf einen Sieg der Schweiz. Die Eidgenossen waren an dieser EM schlichtweg das bessere Team. Die individuelle Klasse spricht zwar eindeutig für einen Sieg Englands, doch das Team von Gareth Southgate bringt die unbestrittene Qualität des Kaders nicht annähernd auf den Rasen und hatte schon gegen die Slowakei großes Glück, eine Runde weiterzukommen. Um gegen die starke Schweiz weiterzukommen, müsste die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht zeigen als zuletzt.
90min-Prognose: 3:1 für die Schweiz
Dieser Artikel wurde ursprünglich auf 90min.com/DE als KI-Prognose zu England vs Schweiz veröffentlicht.
