"RTL EM-Studio": Thomas Helmer zieht ehrliches Fazit zum DFB-Team

Thomas Helmer spricht über die Leistung der deutschen Nationalelf.

Thomas Helmer wurde 1996 in England selbst Europameister. Der einstige deutsche Fußballprofi schaute sich in der Sendung "Das RTL EM-Studio – Alle Spiele, Tore, Emotionen" gemeinsam mit Elton, Erik Meijer und der deutschen Nationalspielerin Sjoeke Nüsken vor Live-Publikum die letzten Minuten der Partie Spanien gegen Deutschland an. Elton erklärte:"Es ist tatsächlich kein Witz, wir sitzen jetzt hier und gucken uns das Spiel an. Vor uns ist eine große Videowand, wo wir das Spiel sehen können."

Zudem merkte der Moderator an: "Wir dürfen natürlich keinen Ton, kein Bild übertragen, wir dürfen auch nicht allzu viel kommentieren. Das ist gegen Richtlinien der Uefa, aber wir dürfen das Spiel gucken und natürlich auch was einwerfen, wenn irgendwas passiert." Die Sendung startete um 20.15 Uhr, zu dieser Zeit stand die Niederlage vom DFB-Team noch nicht fest. Schnell wurde die Frage nach dem Handelfmeter auch hier zur Debatte.

"RTL EM-Studio": Szene um Spanien-Star sorgt für Verwirrung

Schon in der ARD meinte die einstige Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb: "Der Schuss kommt aus einer kurzen Distanz, ist wahnsinnig scharf geschossen. Ist es eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche – ja oder nein? Der Schiedsrichter hat sich dafür entschieden, dass es eine relativ natürliche Bewegung ist." Der Videoassistent könne nicht unterstützen, "weil es keine glasklare Fehlentscheidung ist", fügte sie hinzu.

Diese Szene löst eine hitzige Debatte aus.

Sie könne es nachvollziehen, glaube aber, dass eine andere Entscheidung auch möglich gewesen wäre. Auch die ehemaligen Fußballprofis Erik Meijer und Thomas Helmer diskutierten über die Szene von Marc Cucurella, der von Jamal Musiala im Strafraum einen Schuss an den Arm abbekommen hat. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor entschied jedoch nicht auf Strafstoß.

Elton moderiert abwechselnd mit Jan Köppen das "RTL EM-Studio".

Elton betonte: "Angeblich hat der Schiri das tatsächlich nicht gegeben, aber da geht wieder die Frage los: Wann ist es ein Handspiel und wann nicht? Die Hand war auch ziemlich weit weg vom Körper." Helmer betonte, dass es für Deutschland eine Torchance gewesen wäre. In der Werbung hätten sie die Szenen noch einmal aufgearbeitet, erklärte Elton und meinte: "Es war wohl vorher eine Abseitsstellung, deswegen wurde das Handspiel nicht gepfiffen. Hier gab es einige Verwirrung."

Elton kritisiert vor allem die Leistung in der ersten Halbzeit

Nach dem Abpfiff zeigte sich Helmer überzeugt:"Wir haben alles gegeben." Elton wies darauf hin, dass dies "zumindest in der zweiten Halbzeit" der Fall gewesen sei. In der ersten Halbzeit wäre hingegen nicht sehr viel passiert. Helmer erklärte dazu: "Nein, das Spiel war am Anfang auch sehr zerfahren, viele Fouls, viele Unsicherheiten bei beiden Mannschaften, die Passgenauigkeit war nicht da. Das muss man so sagen."

Sjoeke Nüsken spielt ebenfalls für Deutschland.

"Es wurde erst besser, als dann irgendwann das Tor fiel", gab er an. Sjoeke Nüsken sah das Ganze so: "Ich hatte das Gefühl, dass wir am Anfang immer einen Schritt zu spät waren." Später seien sie besser in das Spiel gekommen. Das sah auch Elton so: "In der zweiten Halbzeit ist dann doch einiges passiert. Man sagt in der Sportgeschichte immer so schön, ein Tor würde dem Spiel guttun. Und tatsächlich wurde das Spiel nach dem 1:0 besser."

Auch Julian Nagelsmann habe "alles riskiert"

Helmer fügte hinzu: "Das Spiel wurde dann auch besser, weil Julian Nagelsmann sehr offensiv gewechselt hat. Er musste mehr riskieren, wir mussten besser nach vorne spielen, er hat frische Spieler in die Offensive gebracht." Mit Blick auf das bittere Ende merkte er an: "Wir sind das zweite Mal nach einem Rückstand zurückgekommen, die Mentalität, die Moral war top. Ich finde alle super, die reingekommen sind. Da war kein Leistungsabfall."

Toni Kroos und Julian Nagelsmann umarmen sich nach dem EM-Aus.

Sein abschließendes Fazit lautete: "Sie haben alles versucht, mehr kann man nicht machen. Auch Julian Nagelsmann hat wirklich alles riskiert. Ich habe nicht viel zu meckern." Dass Toni Kroos sich nach dem EM-Aus mit Tränen in den Augen sofort einem Interview stellte, fand Helmer bemerkenswert. "Das macht nicht jeder Spieler. Wenn du enttäuscht bist, gehst du erstmal, er sagt, ich bin mitverantwortlich", betonte er. Helmer selbst "hätte das nicht gekonnt".