Supermarkt: Nach Preisstreit – Kellogg's für rund 10 Euro bei Edeka entdeckt

Bei Edeka gibt es seit Monaten keine Produkte von Kellogg's zu kaufen.

Wer in diesen Tagen bei Edeka die Müsli-Cerealien vom Lebensmittelkonzern Kellogg's sucht, tut dies nun schon seit Monaten vergeblich. Denn Deutschlands größte Supermarktkette hat Frosties oder Froot Loops im vergangenen Jahr aus den Regalen verbannt.

Kellogg's hatte in Preisverhandlungen mit Edeka üppige Aufschläge von bis zu 45 Prozent gefordert. Der US-Konzern begründete das mit hohen Rohstoffpreisen. Edeka warf dem Unternehmen Gier vor. Die Preissteigerungen seien höher als gestiegene Rohstoffkosten es nötig machten.

Die Supermarktkette schaltete gar das Bundeskartellamt ein und forderte aufgrund eines Lieferboykotts Schadensersatz in Höhe von 34 Millionen Euro von Kellogg's.

Ein Ende des Konflikts ist bisher nicht abzusehen. Die Müsli-Produkte bleiben aus den rund 11.000 Edeka-Märkten verschwunden – eigentlich. Denn ein Kunde in einem Berliner Supermarkt machte jetzt eine kuriose Entdeckung.

Supermarkt: Kunde entdeckt Kellogg's-Cerealien für 10 Euro

Als ein Kunde bei seinem Einkauf durch die Frühstücks-Abteilung eines Berliner Edekas lief, fielen ihm mehrere Produkte der eigentlich verbannten Kellogg's ins Auge. Doch damit nicht genug. Wie die "Bild" berichtet, wurde eine Packung "Smacks" für den stolzen Preis von 9,99 Euro angeboten.

Dabei handelt es sich zwar um die Maxi-Packung über 600 Gramm, doch normalerweise ist diese deutlich billiger zu haben. Laut "Bild" kostet das Produkt bei der Konkurrenz von Lidl, Aldi Nord/Süd und Kaufland im Schnitt 5,79 Euro. Diese Supermärkte haben nach einer Einigung über die Preise weiterhin Kellogg's-Produkte im Angebot.

Eine Packung "Smacks" kostet in einem Berliner Edeka 10 Euro.

Doch auch dort sind die Frühstücksartikel teurer geworden. Anfang 2023 kosteten Smacks in der Maxi-Packung noch 4,99 Euro. Damit sind die Preise um 16,3 Prozent gestiegen. Das liegt deutlich über der Inflationsrate im Juni von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Edeka-Filiale bezog Cerealien wohl über alternative Quellen

Doch wie landeten die Cerealien überhaupt im Edeka, wenn sie doch eigentlich nicht verkauft werden? Laut Valentin Grund von der Supermarkt-App Shmaggle gibt es vereinzelte Edeka-Kaufleute, die die Produkte über alternative Quellen beziehen und weiterverkaufen. "Wie im aktuellen Beispiel offensichtlich mit einem hohen Aufschlag", erklärt Grund gegenüber "Bild".

Auf Nachfrage bei Edeka bezeichnet das Unternehmen den vorliegenden Fall als einen "bedauerlichen Einzelfall eines selbständigen Kaufmanns." Der Verbund sei genossenschaftlich organisiert und werde von rund 3400 selbständigen Kaufleuten und sieben regionalen Großhandlungen getragen.

"Die Edeka-Kaufleute entscheiden eigenständig über das Sortiment in ihren Märkten und auch über die Preisgestaltung", teilt die Supermarktkette mit. "Zudem spiegelt dieser Einzelfall auch nicht das nationale Angebot von Edeka wider, da Kellogg’s uns mit einem Lieferstopp belegt hat. Somit können die selbstständigen Kaufleute aktuell die Ware des Herstellers nicht über Edeka bestellen."

Bis Edeka-Kund:innen wieder in allen Filialen Kellogg's-Produkte kaufen können, könnte also noch Zeit vergehen. Hoffnung macht eine Einigung mit dem US-Konzern Mars Anfang des Jahres. Zuvor waren Produkte wie die Schokoriegel Twix und Mars oder die Kaugummis Airwaves und Wrigley's rund eineinhalb Jahre nicht erhältlich gewesen.